Ende dieser Woche ist Halloween!
Auch wenn viele diesen Brauch als überflüssig und Zeichen einer umfassenden Kommerzialisierung unseres Lebens kritisieren – im Kern stecken uralte Überzeugungen. Ende Oktober ist die Sommerzeit endgültig zu Ende, und die Zeit nach der Ernte wurde früher im Jahreslauf mit dem Vergehen und Sterben gleichgesetzt. Die Tage werden kürzer und es wird immer dunkler bis zur Wintersonnenwende. In früheren Kulturen war der Glaube an Geister weit verbreitet, ebenso wie Bräuche, die sich der Geisteraustreibung widmen. So wurden auch schon vor Tausenden von Jahren zu dieser Zeit Erntefrüchte als Opfer dargebracht. Aus diesen Glaubensvorstellungen und Bräuchen sind mit der Zeit die heute zu Halloween üblichen kunstvoll geschnitzten Kürbisse entstanden. Statt ernsthafter Geisteraustreibungen haben wir heute lustige kleine Gespenster, die von Haus zu Haus ziehen und nach kleinen Gaben fragen.
In Deutschland ist das Halloween-Fest erst seit relativ kurzer Zeit Bestandteil unseres Festkalenders. Am 31. Oktober stehen vor den Häusern prachtvoll leuchtende Kürbisse, und es werden nicht nur von Kindern Halloween-Partys gefeiert.
Auch in unserer Sammlung finden wir ein kleines Kürbisgespenst.
Unser Objekt dieser Woche war „Schauspieler“ im Stück „Das Gespenst von Canterville“, das 1989 im Lübecker Marionettentheater von Ingeborg Fey inszeniert wurde.
Da in diesem Jahr durch die Coronakrise so vieles anders ist, und wahrscheinlich die Kinder, anstatt von Tür zu Tür zu gehen, eher zu Hause bleiben, soll unser Gespenst dazu anregen, es sich gemütlich zu machen.
Es lohnt, die Erzählung „Das Gespenst von Canterville“ von Oscar Wilde aus dem Jahr 1887 wieder zu lesen oder die saloppe Darstellung in Sommers Theater to go mit Playmobil-Figuren auf YouTube anzusehen.
Viel Spaß dabei!