Die Kogge der Gestrandeten
Große knarrende Holzfiguren und Marionetten rumoren unter Deck, erklimmen die Seile, den Mastkorb, zeichnen Karten, prägen Münzen oder dichten innig in der Nacht.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten ungefähr im 15. Jahrhundert beim Glücksspiel verloren: Spielschulden sind zwar Ehrenschulden – aber der Gläubiger ist ein Freund und Geschäftspartner: gut, dass es da noch die Tochter gibt, die in Riga reich zu verheiraten ist und alles wäre wieder geregelt. Wer bricht da nicht auf mit dem als Junge verkleideten Mädel.
Nur: die will ja gar nicht irgendwen heiraten, den sie nicht kennt in einer Stadt, die sie auch nicht kennt, die will auch nur weg …
Ein Kapitän muss her!
Ein Kapitän muss her; da säuft einer arbeitslos in Kathis Hafenkneipe – der kann problemlos entführt werden. Der braucht neben Rum aber auf jeden Fall seinen Papagei!
Eine Kogge muss her; es liegt eine im Hafen, die gerade repariert worden ist – gleich hinter der Hafenkneipe.
Nur: Kathis Kneipe ist ein Umschlagplatz für dunkle Informationen, und schließlich kommen noch ein gesuchter Falschmünzer, ein Gauner für alles, eine von der Kirche gesuchte Heilerin, ein verliebter Pfarrer und Kathi selbst mit. Die Kogge ist voll, die Passagiere blind, die zwei Matrosen wissen von nix, man sticht in See. Einzig der Papagei behält den Überblick!
Eine abenteuerliche Reise ins Glück
Das Abenteuer beginnt mit Vollmond, Sturm und blinden Passagieren – und einer unerwarteten Liebe. Das Leben auf der schwankenden Kogge lässt raue Schalen knacken, erstaunliche Geheimnisse zutage treten, beinahe einen Mann über Bord gehen, und am Ende steht doch noch das Tor zum Glück.
Große knarrende Holzfiguren und Marionetten rumoren unter Deck, erklimmen die Seile, den Mastkorb, zeichnen Karten, prägen Münzen oder dichten innig in der Nacht.
Die Kogge selbst wird zu einem schwankenden Ort des Innehaltens; die Fäden des Lebens der einzelnen werden neu geknüpft. Und während die einen mit der Kogge als dem Schiff ihrer Träume auf der „Scheibe der Erde“ weiterreisen, erleben die Landratten die Kogge als Teil ihres Weges auf dem Weg zu neuen Zielen in einer alten Hansestadt.
Hier setzt sich dann auch der Papagei endlich zur Ruhe.
Diese absurde Inszenierung hatte 2013 Premiere mit LIVE–Musik vom Akkordeonisten Felix Kroll unter der Regie von Dietmar Staskowiak.
- Bühnenbau
- Martin Buchin, Kilian Kreuzinger, Denise Sheila Puri
- Kostüme
- Denise Sheila Puri
- Papagei Freddy
- Stephan Wunsch
- Akkordeon
- Felix Kroll