Das KOLK 17 Figurentheater Open Air Festival lockte zahlreiche Gäste
Bei so viel Spielfreude und Applaus konnte sogar der Regen, zumindest während der einzelnen Aufführungen, zum Schweigen gebracht werden.
Christoph Buchfink aus Göttingen hatte für den Samstag definitiv das richtige Gefährt dabei, um die Straßen der Lübecker Altstadt unsicher zu machen: „Die Piratenkogge“ zog mal schneller, mal langsamer durch die Gassen und dabei zahlreiche Passant:innen an. Immer wieder ließ sich die Crew an Deck sehen und hören und lotste Figurentheater-Fans in Richtung Bühne. Zur Eröffnung um 11 Uhr war der Platz gut gefüllt und Kinder wie Erwachsene wurden Zeug:innen der spannenden Suche nach dem „Rollschuhdieb“. Petra Albersmann überzeugte mit liebevoll gestalteten Bauernhof- und Waldfiguren sowie einer Geschichte über Freundschaft und richtig gutes Streiten. Ein paar neue Schimpfwörter dürfte das Publikum ebenfalls aufgeschnappt haben.
Die nächste Regenpause nutzten Gabriele Parnow-Kloth und das Tandera Theater mit der Geschichte von „Frieda und Frosch“, deren bunter Wechsel der Jahreszeiten sich trefflich mit dem Wolkenspiel am Himmel über St. Petri verband. Für den gelungenen Abschluss des ersten Festivaltages sorgte Heike Klockmeier mit dem Ambrella Figurentheater. Die zwei ungleichen Königstöchter und ihr Bock aus dem norwegischen Märchen „Zottelhaube“ waren beherzt eingesprungen, da das angekündigte Stück „Fabian, das bunte Schaf“ des Theaters Niridu krankheitsbedingt den Besuch absagen musste.
Impressionen vom ersten Festivaltag
Fotos: Lena Friedrichs
Der zweite Tag - der zweite Frosch
Am Sonntag empfing ein Wirbelwind-Mix aus Sonne und Wolken die Besucher:innen zum zweiten, ebenso abwechslungsreichen Festivaltag. Nach dem süßen Frühstück am Crêpe-Stand startete Dörte Kiehn vom Tandera-Ensemble mit den Abenteuern eines kleinen Kükens namens „Ratzenspatz“, das mit viel Mut nicht nur das Fliegen lernt. Nach dem Stück könnte man auf die Idee gekommen sein, zuhause auf der Garderobe, unterm Hut, einmal nachzusehen, ob eine Spatzenfamilie dort brütet.
Auch am Sonntag kam am Nachmittag ein Frosch zu Besuch. Genauer gesagt, Sabine Zinnecker, das Dorftheater Siemitz und „Der Froschkönig“. In einer liebevoll arrangierten Mischung aus Musik, Gesang, Clownerie, Hand- und Figurenspiel lernte das begeisterte Publikum nicht nur, dass Frösche ziemlich laut schnarchen können, sondern wurde auch direkt angesprochen und mit einbezogen. Gut besucht bliebt der Raum vor der Bühne auch zum Abschluss, obgleich der Wind immer heftiger an Kleidung, Stühlen und sogar an den Kulissen rüttelte. Doch auch beim zweiten Festivalauftritt von Petra Albersmann und dem „Rollschuhdieb“ blieb alles heil.
Impressionen vom 2. Festivaltag
Fotos: Janin Thies
Auf Wiedersehen
Wir bedanken uns sehr herzlich bei unseren sturmerprobten Gasttheatern, dem wetterfesten Publikum, der Possehl-Stiftung sowie den vielen helfenden Händen und freuen uns auf ein Wiedersehen beim KOLK 17 Figurentheater – vielleicht ja schon zur Herbstspielzeit ab 21. September. Dann garantiert wetterfest im Europäischen Hansemuseum Lübeck.