Schon 1975 fing der Berliner Puppenspieler Peter Steinmann an zu sammeln: Spieltechniken, Bau- und Konstruktionshinweise, Bühnenformen, Bautipps. Aus dem, was er alles vorfand in alten und neueren Fachzeitschriften, bei Kolleg:innen und natürlich in seiner eigenen Arbeit, entstand 1980 ein 216-seitiges Buch über 65 Spieltechniken, 72 verschiedenen, praktikablen Gelenkverbindungen, 19 Bühnenformen … Es sollte den vielseitigen Praktiker inspirieren können zu eigenen technischen Lösungen, zu neuen Konstruktionen und stabilen, viele Male spielbaren Theaterfiguren.
Sein Handbuch war eine Bestandsaufnahme der explosiven Kreativität der Puppenspieler der vergangenen Jahrzehnte zuvor, v.a. seit ca 1947: Figurentheatervielfalt erstmalig mit vielen Zeichnungen und Skizzen für Amateure und Profis dargestellt. Wissen Sie, was eine Humanette, eine Bunrakufigur, eine Wankelfigur, eine Rucksackpuppe, eine Flachmetamorphose … ist?
Und heute? Längst ist die Entwicklung weiter gegangen, so ein Buch ist wahrscheinlich heute gar nicht mehr möglich. Heute kann man eigentlich nur Monographien schreiben über Marionetten, Dramaturgie, Tischtheater, Handpuppen, Theaterfigur im Schattenraum, im digitalen Medium … Objekttheater, Materialtheater, Papiertheater, Trickfilm, Animation und Performance … Im Figurentheater Lübeck war seit 2007 schon allerhand davon zu sehen! Und auch der zukünftige Spielplan soll diese ‚Artenvielfalt’ immer wieder abbilden! Vielfalt bietet Kurzweil!
Manchmal tauschen aber Marionettenschnitzer auch heute noch augenzwinkernd untereinander die eine oder andere gerade gefundene, sehr spezielle Schnürtechnik aus: das bleibt aber ‚unter uns’ …
Einige Spieltechniken im Figurentheater
aus P.K. Steinmann: Theaterpuppen – ein Handbuch in Bildern, puppen&masken, Frankfurt am Main 1980
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