Blick hinter die Kulissen: So sieht eine Trickfilm-Straße abseits der Kamera aus

2013 konzipierte KOLK 17 Figurentheater & Museum Lübeck die Sonderausstellung Knete, Draht und Kamera – Animations- und Puppentrickfilm.  Auch der Film „Kater“ war dabei.  

Aus Pappe, Putz, Papier und Draht hat Tine Kluth eine ganze Straße gebaut

In dieser Straße streunt der Kater herum und verliebt sich.  

Die Häuser sind schon immer etwas morbide, die Balkons schief, die Straßenlaternen eher Funzeln; der rosa Kater streunt zwischen Mülltonnen umher und seufzt seine hellgraue Schönheit an. Die Romantik ist perfekt! Natürlich ist der Kater ein Looser; aber glücklicherweise hat er als richtiger Kater neun Leben: also neun aufregende Abenteuer. Die braucht er auch alle, um seine Liebste endlich zu erobern. 

Drei Jahre hat Tine Kluth an der Produktion für den Stop-Motion-Kurzfilm „Kater“ gearbeitet

Von 2002 bis 2005 arbeitete Tine Kluth zusammen mit einem kleinen experimentierfreudigen Team für Story, Kamera oder Musik an ihrem Kurzfilm Kater. Z.B. musste Tine Kluth Projektgeld beantragen für das Storyboard (Zeichnungen ihrer Ideen), für Animatics (Abfilmung des Storyboards mit Zeitplan für die einzelnen Bildeinstellungen), für Set- und Figurenbau und die eigentliche Animation im Stop-Motion-Verfahren (Bewegen der aus Schaumstoff und Draht gefertigten Figuren), Vertonung, Schnitt und digitale Nachbearbeitung. Nach drei Jahren hat sie den 15-minütigen Film fertig und hat auch großen Erfolg: „Kater“ erhält den begehrten Murnau-Kurzfilmpreis und ist bei youtube zu sehen. 

Tine Kluth hat dem KOLK 17 Figurentheater & Museum Lübeck ihre Sets zum „Kater“ überlassen. Die kleine minutiös ausgearbeitete Welt der Straße ist in unserem Objekt der Woche erfasst. Begibt man sich auf Augenhöhe, kann man in eine phantastische Welt eintauchen.  

Der Kurzfilm "Kater" auf YouTube

Über die Erschafferin von "Kater"

Tine Kluth, mit viel Erfahrungen in Tanz und Theater, Bühnenbild und Illustration, ist am allermeisten begeistert von Stop-Motion-Filmen. Puppentrickfilm – für Kinder oder auch für Erwachsene – wird ihr Ziel. Da kann sie Landschaften, Schlösser, Straßen, helle und dunkle Welten kreieren, mit skurrilen Figuren Geschichten improvisieren. Nach ihrem Studium an der Filmakademie Ludwigsburg ist sie Animateurin – so die Berufsbezeichnung. Sie zieht nach London und arbeitet nach Aufträgen von Trickfilmproduktionsstudios für Werbefilme, Musikvideos für bekannte Bands; auch ist sie Animateurin für „Shaun, das Schaf“.  

Ganz aktuell für zuhause bleibende Kinder zeigt sie heute bei youtube in der Kindertrickfilmakademie oder bei Nick Jr., wie man selber kleine Trickfilme drehen kann: 25 Fotos pro Sekunde braucht ein Bewegungsablauf. Sie arbeitet dabei sehr geschickt und kreativ mit Alltagsmaterialien: Pappe, Klorollen, Eierkartons, Holzklammern, Knetmasse. 

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