Um die Schätze unserer Sammlung, die Vielfalt der Theaterfiguren und alles, was zum Figurentheater dazu gehört, auf ansprechende Art in den neuen Räumen des Museums zu präsentieren, gibt es drei goldene Regeln der Depot-Arbeit.
1. Inventarisieren
Das Inventarisieren der Objekte, bei dem wir bei den Grunddaten Maße, Gewicht und Material festhalten, notieren, wo sie wie gelagert werden, ist eine reine Fleißaufgabe!
2. Dokumentieren
Den Zustand zu beschreiben, bedeutet, ganz genau zu dokumentieren, wo an einem Objekt Farbabplatzungen, Dellen, Schrammen oder Teile abgebrochen sind. Sind Flecken in der Kleidung, ist der Stoff vergilbt oder sind die Farben ausgeblichen? Sind die Fäden einer Marionette so verwirrt, dass ein Entwirren schier unmöglich wird? Wir lenken den Blick sehr genau auf das, was nicht mehr intakt ist!
3. Vorsicht walten lassen
Schrecklich ist, wenn eine Figur auf Grund ihres Alters oder Materials bei der Sichtung zur Inventarisierung unter unseren Händen quasi zu zerfallen droht. Wir behandeln die Exponate mit großer Vorsicht. Oft reicht es jedoch, eine Figur nur zu verlagern, schon lösen sich Teile der Fassung- die farbliche Gestaltung der Figur- oder wenn die Figur mit echten Haaren versehen ist, können diese nach vielen Jahren einfach brechen. Aus Schaumstoff gefertigte Figuren sind eine riesige Herausforderung: das Material zerbröselt gefühlt schon bei schärferer Betrachtung.
Toll ist, mit wie viel Liebe zum Detail viele unserer Figuren von ihren Herstellern gestaltet worden sind. Es macht Spaß, die Kunst, mit der ein Puppenkopf geschnitzt oder modelliert wurde, zu sehen. Oder die Fertigkeit, mit der manch ein Kostüm oder Gewand genäht, aufwendig bestickt und reich verziert worden ist. Manche Figur wurde mit Lockenwicklern verwahrt, damit die Frisur beim Auftritt auch wirklich sitzt!
So unterschiedlich wie wir Menschen sind, so individuell gestaltet sind auch die Figuren.
All dieses zu entdecken, ist charmant...
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