Who’s Talking? Sechs künstlerische Blicke auf die Sammlung KOLK17

"WHO'S TALKING?" Erste virtuelle Ausstellung von KOLK 17

Seit 2018 ist die Sammlung von KOLK 17 nicht mehr öffentlich zu sehen, da die Ausstellungsräume umfassend saniert werden. Die ca. 20.000 verschiedensten theatralen Artefakte aus Europa, Asien und Afrika lagern nun seit über drei Jahren im Depot. Über die Figuren außereuropäischer Provenienz ist wenig bis gar nichts bekannt. 2021 öffnet KOLK 17 mit dem Projekt "Who's Talking?“ erstmals das Depot der Sammlung für internationale und vielfältige darstellende künstlerische Ansätze.

Dazu wurden sechs internationale Figurentheaterspieler:innen und darstellende Künstler:innen eingeladen, sich mit der Sammlung auseinanderzusetzen und künstlerische Positionen zu beziehen. Die Arbeiten von Çağlar Yiğitoğulları, Jessica Nupen, Momo Ekissi, Yacouba Magassouba, Li Shasha und Irina Demina reichen vom Monolog vor den Figuren über Theaterstücke und Tanzperformances im Depot bis zu vor Ort in China ausgeführten Recherchen nach der Vergangenheit der Objekte. Ein Theaterstück wurde in Mali produziert.

Alle Arbeiten werden in Videoformat in einer virtuellen Ausstellung präsentiert. Die digitale Ausstellungseröffnung findet am 30. Juli ab 16:00 Uhr statt. Das Begleitprogramm startet mit einem Symposium am 31. Juli von 10:00 bis 19:00. Im Herbst 2021 gibt es auf einer digitalen Bühne die Möglichkeit, einzelne Beiträge mit Moderation und Künstler:innengespräch anzuschauen.

Die darstellende Kunst sprechen zu lassen – das geht auf unzählige Arten.

Manche der eingeladenen Künstler:innen arbeiten konzeptionell, andere intuitiv, manche explizit politisch, manche hochpoetisch. Künstlerisch zu kommunizieren kann heißen, affektbasiert und nicht primär faktenorientiert zu arbeiten. Dennoch vertritt jedes Kunstwerk seine eigene Wahrheit. Dadurch können im besten Fall neue Ideen und Erkenntnisse entstehen. Für KOLK 17 bedeutet es einen großen Schritt, das Museumsdepot zu öffnen und einen künstlerischen Ort entstehen zu lassen, an dem die Deutungs- und Handlungshoheit der Institution zu einem Teil abgegeben wird. Es ist ein erster Schritt in dem Prozess, die Museumsarbeit in KOLK 17 anders und neu zu denken. Den Transparenzgedanken unseres Leitbildes umzusetzen.

Die theatralen Artefakte der Sammlung KOLK 17 werden in diesem Projekt angesprochen, einbezogen und befragt; sie verlassen ihre Kisten und treten ins Scheinwerferlicht der Performances. Es sind nicht ihre ursprünglichen Auftrittsorte, aber in den neu entstandenen künstlerischen Arbeiten werden die Objekte aktiviert und nehmen (wieder) teil an einer künstlerischen Wissensproduktion. Ein Wissen, das Geheimnisse hervorholt, ohne sie zu lüften.

Das Projekt wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Förderprogramms NEUSTART KULTUR – #TakeNote.

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