Am 14. Februar ruft der Valentinstag zu Liebe, Zuneigung und selbstverständlich vielen KÜSSEN auf. Zu diesem Anlass haben wir im Depot intensiv nach einem ganz besonderen Objekt gesucht. Schlussendlich haben wir es nicht nur wiederentdeckt sondern auch für euch zum Leben erweckt...
Zwei sich küssende Schatten an einem Fenster… was hat es damit wohl auf sich?
Das Objekt ist Teil des Bühnenbildes für einen kurzen Einakter namens „Mozart in Mannheim“ von Xaver Schichtl. Xaver Schichtl, der letzte große Direktor der Schichtl’schen Marionettendynastie, war ursprünglich in Magdeburg ansässig, lernte aber seine Frau Käthe Ludwig, eine Schaustellertochter, in Mannheim kennen.
Diese Stadt gehörte zur klassischen Reiseroute seines Marionettentheaters. Nach dem Zweiten Weltkrieg übersiedelte Schichtl mit seiner Familie und dem Unternehmen nach Neckargmünd und spielte in verkleinerter Form weiter Marionettentheater. Er war historisch sehr interessiert und gebildet und als er auf die Tatsache stieß, dass Mozart eine Zeit in Mannheim verbracht hat und sich dort in die Sängerin Aloisia Weber verliebte, nahm er diese „Parallele“ zu seinem Privatleben auf und schuf das Singspiel „Mozart in Mannheim“ als musikalisches Pasticcio (er mischte unterschiedlichste Stücke aus Mozartopern) und schrieb einen Einakter.
Ein klassisches Verwechslungsdrama
Mozart, der Hofkapellmeister, verliebt sich in die Gräfin Laura, sein Diener (der Kasper) in das „Kammerkatzl“, die Zofe der Gräfin namens Lisa. Es wird ein Brief überbracht, das Dienerpaar trifft sich im Pavillon, Mozart wartet auf die Gräfin. Da sieht er die sich küssenden Schatten im Pavillon… eine klassische Verwechslungssituation der Opera buffa, der Komischen Oper, wie sie Mozart selbst viele Male komponiert hat.
Wir wünschen euch einen möglichst verwechslungsfreien Valentinstag 2021.