1. Kubistischer Kopf
Oft fühle ich mich, wie die Figur aussieht. Ich denke an das englische Wort „blue“, das traurig oder wehmütig sein meint. Großartig, denn auf der einen Seite bringt die Figur genau diesen Gemütszustand zum Ausdruck und auf der anderen Seite bringt dieser bedröppelte Gesichtsausdruck mit diesen treu schauenden Augen mich zum Lachen. Eine wundervolle Arbeit und damit eines meiner Lieblingsobjekte!
2. Kopf mit dem fehlenden Auge
So ein Pech: das blaue gläserne Auge ist in den Kopf gefallen, rutscht darin hin und her, und es ist eine hässliche schwarze Lücke übrig, die dem Gesicht etwas richtig Gruseliges verleiht.
Dabei hat der Charakter doch so strahlend blaue Augen!
3. Das Grausen
Was für eine großartige Idee, eine gruselige Figur mit Augen aus kleinen Glühbirnen auszustatten! Diese Idee hatte die Familie Schichtl, die gerne modernste Technik auch für ihr Figurenspiel ausprobierte. Glühbirnen gab es erst seit den 1880er Jahren. In der Ausstellung wurde die Figur auf 1890 datiert. In den Unterlagen auf etwa 1900. Hier gilt es herauszufinden, wie alt die Figur wirklich ist.
Aber davon unabhängig gefällt mir die sogenannte „Longino– Streckmarionette“ noch aus einem anderen Grund: angeblich wurde die Figur, wenn das Publikum verängstigt auf das Grausen reagierte, von den Puppenspielern in die Größe gezogen und wirkte somit immer bedrohlicher. Wurde die Figur vom Publikum ausgelacht, so schrumpfte die Schichtl-Figur in sich zusammen und wurde ganz klein.
So lernten die Zuschauer wunderbar, wie man mit „Angstmachern“ umgehen kann, auch wenn sie einen noch so aus den Augen anfunkeln!
4. Blaue Schlange
Ein Charakter aus dem Stoff der Pekingoper. Eine wehrhafte und zugleich schöne Dame, deren elegant geschminkten Augen besonders ausdrucksstark sind.
5. Schneewittchen aus dem Figurentheater Lübeck
Sie ist die Schönste im ganzen Land mit und ohne Zwerge… Wer es nicht glaubt, schaue ihr bitte in die Augen!
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