Was niemand in unserer Sammlung vermutet hätte: Plakate!

von | Aug 25, 2020 | Blick ins Depot

Ja, wir haben eine Menge Plakate in unserer Sammlung. Wenn wir sie auch nicht so nennen, sondern: zweidimensionale Objekte. Wenn wir das in unsere Datenbank-Suche eingeben, werden 2.255 Einträge als Ergebnis angezeigt. Was ist mit dem Begriff zweidimensionale Objekte genau gemeint? 

Alle Objekte, die flach sind, weil sie keine dritte Dimension haben? Richtig!  

Der Begriff „Wortfindungsschwierigkeiten“ umschreibt sehr gut unser Problem, dem wir gegenüberstanden:  

Flachware wäre keine schöne Bezeichnung gewesen, um die Menge an hinreißenden Plakaten, Grafiken, Lithografien und Zeichnungen passend zu beschreiben. Eine Grafik ist kein Bild, ein Bild ist keine Grafik, ein Druck ist nicht automatisch ein Poster und so weiter… 

Die Materialien, auf denen etwas dargestellt ist, unterscheiden sich ebenfalls. Auf Papier, Pappe, Gewebe aber auch auf Platten aus Metall oder Kunststoff wurde etwas dargestellt.  

Die Techniken sind ebenso vielfältig: Druck, Rötelzeichnung, Bleistiftzeichnung, Holzdruck, Lithografie, Tuschezeichnung, Radierung, Fotografie oder Aquarell? 
Wie sollen Proszenien und Bühnenbilder von Papiertheatern oder Papiertheaterbögen, von denen wir wunderschöne Exemplare haben, eingeordnet werden? 

Mit dem Begriff „zweidimensionale Objekte“ hoffen wir, dem gerecht zu werden. 

In 50 Schubladen unserer Grafikschränke finden die vielen Exemplare ihren Platz. Viele „zweidimensionale Objekte“ sind noch gerahmt. Diese wollen noch ausgerahmt und ebenfalls in die Grafikschränke sortiert werden.  

Doch damit nicht genug! Damit wir die einzelnen Objekte sowohl im Depot als auch in der Datenbank wiederfinden, gilt es bei der Inventarisierung genau einzutragen, was auf dem zweidimensionalen Objekt, dem Poster, dem Druc k usw. vermerkt ist. Klingt einfach, oder? Solange Geschriebenes in lateinischer Schrift ist, ja! Aber man ahnt es schon… bei Sütterlinschrift wird es schwieriger und bei kyrillischer Schrift sehr schwierig. Wir haben auch Plakate, die mit chinesischen Schriftzeichen versehen sind. 

Theaterfigurenmuseum Plakate

Eine Herausforderung sind Dubletten.  

Besonders von der Puppenspielerfamilie Schichtl haben wir eine große Vielzahl von Plakaten, mit denen sie für ihre Aufführungen geworben haben. Allerdings haben wir von dieser Vielzahl eine noch größere Menge an Dubletten! Was machen wir mit den Plakaten, die wir nicht in den Grafikschubladen verwahren wollen, da die bloße Menge die Kapazität der Schränke vollends erschöpfen würde? Welche Anzahl von einem Plakat wird im Grafikschubfach aufgehoben? Was wird „entsammelt“?  Vorerst können wir Dubletten in Lagerkisten aufbewahren. 

Bei all diesen Überlegungen, wie die große Menge gehandhabt werden soll, lohnt es sich, den Blick darauf zu werfen, was für eine enorme Vielfalt und gestalterisch tolle Objekte wir in unserem Depot verwahren!  

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