Während die Umbauarbeiten im Kolk 14-22 weiter voranschreiten, nutzen wir als Team im Hintergrund die Gelegenheit, um die für das Jahr 2024 geplante Eröffnung von KOLK 17 Figurentheater & Museum vorzubereiten. Dazu gehört auch die Ermittlung von Daten. Das klingt ein bißchen trocken. Wozu brauchen wir Daten? Was sind überhaupt Daten in einem Museum?
Daten entstehen in der Museumsarbeit durch die Beschäftigung mit unserer Sammlung. Wir sammeln Daten bei der systematischen Inventarisierung unserer Objekte. So ist es zum Beispiel wichtig, den Architekt:Innen und Ausstellungsplaner:innen mitzuteilen, wie groß unsere Objekte sind, welche Raumtemperaturen und welches Licht sie vertragen. Die Ausstellung soll ja ein ästhetisches Erlebnis werden. Aber unsere künftigen Besucher:innen wollen natürlich auch möglichst viele interessante Informationen über die Objekte selbst erfahren. Deshalb ermitteln und dokumentieren wir alle dafür relevanten Daten. Unsere Wissenschaftler:innen recherchieren und forschen über die Geschichten der Figuren, stellen Verbindungen zu Menschen, Organisationen und Orten her und halten alles fest. Das ist das Datenmaterial im Museum. Daneben gibt es noch die materielle Seite unserer Objekte: Ist eine Figur in schadhaftem Zustand, prüfen wir, ob sie überhaupt ausgestellt werden darf und wenn ja, ob sie zuvor konservatorisch oder restauratorisch behandelt werden muss. Dieser Vorgang muss dann rechtzeitig eingeleitet und auch dokumentiert werden.
In unsere Datenbank werden diese vielen Daten von sieben Teammitgliedern aus den verschiedenen Bereichen unseres Hauses eingetragen. Diese Daten bauen teilweise aufeinander auf oder werden miteinander verknüpft. Und weil all diese Daten sowohl für das Programm unserer Datenbank als auch für jeden Menschen, der darauf aufbauen oder sich damit befassen möchte, verständlich und nachvollziehbar sein sollen, ist die Eindeutigkeit und Einheitlichkeit der Datenpflege ganz wichtig. Wir arbeiten ja auch mit anderen Museen und Figurentheaterinstutionen zusammen. Damit das gut gelingen kann, verständigen wir uns erstmal im Team darüber, welche Daten wo, wie und in welcher Form festgehalten werden. Dafür erstellen wir hausinterne Handreichungen, die entsprechende Vorgaben enthalten. Diese Handreichungen entstehen sowohl aus theoretischen Überlegungen auf der Basis unserer Sammlungsobjekte, der Datenmaske unserer Datenbank und Regelwerken nationaler und internationaler Standards, als auch durch Rückmeldungen aus der praktischen Anwendung der Kolleginnen im Haus und externer Firmen, die mit uns zusammenarbeiten. Und so gibt es z. B. eine Handreichung für die Erfassung von Grunddaten von Figuren (Maße, Material, Standort etc.), mehrere Handreichungen für kontrollierte Vokabulare, eine für die Vorgehensweise bei Zustandsdokumentationen usw. All diese Handreichungen sind unsere Arbeit begleitende Verzeichnisse. Gleichzeitig stellt das Gebiet der Handreichungen inzwischen aber auch einen eigenen Arbeitsbereich dar, denn sie müssen nicht nur erstellt, sondern in unregelmäßigen Abständen ergänzt und überarbeitet werden. Z.B. weil Regelwerke, an denen wir uns orientieren und Datenbanken, mit denen wir arbeiten, eigenen Aktualisierungen unterliegen oder eine neue Ausstellung geplant und vorbereitet wird. Und deshalb nun Schluss an dieser Stelle, die Arbeit ruft. Freuen Sie sich mit uns auf KOLK 17 Figurentheater & Museum!