KOLK 17 Figurentheater & Museum feiert Richtfest in der Lübecker Altstadt
Zwei Kulturorte, die zusammenwachsen und aus den historischen Gassen der Lübecker Altstadt heraus, ein Magnet für Figurentheaterfans und Gastbühnen weltweit werden wollen. Am 8.9.2023 feierte KOLK 17 Figurentheater & Museum auf der wohl spannendsten Baustelle in Lübeck Richtfest.
„Allein am Bau blicken wir auf unheimlich viele Herausforderungen zurück“, erklärt die geschäftsführende Direktorin Dr. Antonia Napp. „Die Entkernungs- und Freilegungsarbeiten entlang Kolk 14 bis 22 dauerten zwei Jahre. Da kam uns der zuvor kaum abschätzbare Zustand der alten Bausubstanz, dort die schlechte Bodenqualität in die Quere. Mit Freude begleitet haben wir natürlich die aufregenden Ergebnisse der archäologischen Grabungen, die zwar viel Zeit in Anspruch nahmen, aber eben auch die Forschung zur Stadtgeschichte noch mal richtig weitergebracht haben.“ So stellte sich das Haus, welches den Eingangsbereich der neuen Institution beherbergen wird, als das älteste Backsteinhaus der Hansestadt heraus.
In architektonischer Hinsicht zeigt das umfangreiche Projekt einen aktuellen Stand der Möglichkeiten des Zusammenspiels von historischer und moderner Architektur in enger Bebauung und das Potential für die Nutzung der Altstadt in der Zukunft. Nun sitzt das Dach auf dem Theatergebäude, das einen Saal mit Parkett und Galerie beherbergt, dem einzigen vollständigen Neubau im Ensemble, das insgesamt aus fünf Häusern besteht. Der Innenausbau kann beginnen.
„Nach fünf Jahren Bauzeit können wir endlich zeigen, dass hier wirklich etwas Neues gewachsen ist und unsere Vision wird ganz konkret und real“, freut sich Theaterdirektor Stephan Schlafke. Ein guter Grund mit rund 150 geladenen Gästen zu feiern, Danke zu sagen und mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. Zu den Highlights der Veranstaltung gehörten sicher der Richtspruch durch Simon Juschkat von der Zimmerei Stamer, Grußworte von Jan Lindenau, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Matthias Träger, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Deutscher Puppentheater (VDP) und Angelika Pauels aus dem Vorstand der Union Internationale de la Marionnette (UNIMA) Deutschland. Gewürzt wurde die Veranstaltung mit kurzen Auftritten von RATATA, der Rattenfanfare des Theaters PasParTouT, Stephan Wunsch vom Theater Rosenfisch und den flunker produktionen. Die Moderation übernahm die norddeutsche Kultfigur Werner Momsen.
Die Possehl-Stiftung ist Gesellschafterin der gemeinnützigen GmbH KOLK 17 Figurentheater & Museum. Max Schön, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes, sprach im Rahmen des Richtfestes ebenfalls ein Grußwort: „Ein Neubau eines Theaters in Schleswig-Holstein: Das ist ein Grund zum Feiern. Schon heute können wir erkennen: Die Häuser stehen auf sicherem Fundament und wachsen sichtbar in ihre historische Umgebung hinein. Theater & Museum legen gemeinsam ein Fundament für kulturelles Leben im Kolk und werden bald Lübecker:innen und Tourist:innen für die Kunst des Figurentheaters begeistern. Es ist eine Freude zu sehen, was an diesem besonderen Ort entsteht, und wir fiebern gemeinsam mit allen Beteiligten der Eröffnung entgegen.“
Ein neuer Kulturort – lokal verwurzelt, international vernetzt
„Durch KOLK 17 wird die Internationalität der Lübecker Kulturlandschaft noch einmal betont. Wir sind in Lübeck verwurzelt und leben für unser treues Publikum hier. Gleichzeitig öffnen wir uns nach außen und sind eine Plattform für internationale Gäste“, betont Antonia Napp.
Im Hinblick auf die Stadtgesellschaft will KOLK 17 den entstehenden Kulturort eng mit den lokalen Communities verzahnen. Die Institution wird ein Anker sein im gesamten Viertel mit St. Petri, dem CVJM und der Musikhochschule als weiteren kulturellen Playern und einem heterogenen Publikum, das aus junge Studierenden, langjährigen Bewohner:innen und vielen Tourist:innen besteht. KOLK 17 möchte an die Vorgängerinstitutionen mit langer Tradition im Bereich Figurentheater an diesem Ort anknüpfen, um wieder ein touristischer Magnet zu sein und gleichzeitig zukunftsweisende, attraktivere Angebote machen. Dazu gehören u.a. ausgefeilte Begleitprogramme und Workshops, aber auch bauliche Neuerungen wie große Fenster mit Wirkung in den Stadtraum und eine verbesserte Zugänglichkeit.
Impressionen vom Richtfest
Fotos: Olaf Malzahn
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